Bergschaf

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Das Bergschaf ist eine alte Landschafrasse, die in ihrem Ursprungsgebiet, dem Alpenraum, schon fast in Vergessenheit geraten war und in die Liste der gefährdeten Haustierrassen aufgenommen wurde.

Als Rasse anerkannt waren lange Zeit nur das Weiße und das Braune Bergschaf. Inzwischen werden aber auch in manchen Landesverbänden das Schwarze und das Gefleckte Bergschaf als eigene Rasse geführt.

Alle Bergschafrassen gehen im Ursprung auf das Steinschaf und das Bergamaskerschaf zurück.

Das Besondere bei den Bergschafen ist der Ablammzyklus. Sie sind, wie einige wenige andere Rassen auch, asaisonal, können also das ganze Jahr über ablammen. Sehr häufig kommen Mehrlingsgeburten vor. Bergschafe gelten als sehr fruchtbar und besitzen beste Muttereigenschaften. Dank ihrer besonderen Wollstruktur eignen sie sich besonders für niederschlagsreiche Gegenden. Die Wolle ist 15 -20 cm lang, grob und schlicht gewellt mit 32 - 36 Mikron.

Auffallend gegenüber anderen Schafrassen sind die breiten hängenden Ohren und der schmalen hornlose Kopf mit leicht gebogener Ramsnase, die besonders bei den Böcken ausgeprägt ist. Es hat kräftige Beine mit straffen Fesseln und harten Klauen. Die Hinteerbeine sind leicht gewinkelt. Daher sind sie besonders trittsicher, um im Hochgebirge die entlegensten Winkel zu erklimmen. Das mittelgroße bis große Schaf ist tief und geschlossen, der Rücken lang und breit mit guter Rippenwölbung und fester Nierenpartie. Das Gewicht des Widders variert zwischen 70 bis 110 kg, bei den weiblichen Tieren zwischen 60 bis 80 kg. Schlachtgewichte von bis zu 25 kg können bei Lämmern der Bergschafe in 7 Monaten bei Intensivmast erreicht werden, sind bei ausschließlicher Weidemast aber in dem Zeitraum nicht zu errreichen.

In der Landschaftspflege im Berg- und Hügelland wird dem Bergschaf heute aufgrund seiner Eigenschaften zunehmend größere Bedeutung beigemessen.

In meiner Herde befinden sich alle Farbschattierungen bis auf die Weißen. Dadurch bekomme ich die unterschiedlichen Vorzüge der einzelnen Bergschafschläge in meiner Herde. Desweiterem bietet meine bunte Herde den Betrachter ein schönes Bild auf der Weide...

 

Das braune und das schwarze Bergschaf

Bei der Zucht des Weissen Bergschafs kamen Früher vereinzelt braune und schwarze Tiere vor. Ab 1934 wurden diese farbigen Tiere aus Tirol selektiert und  gezielt hinsichtlich ihrer Farben weitergezüchtet. Im Vergleich zum Weissen Bergschaf ist die braune Zuchtrichtung etwas leichter, der Kopf ist stärker geramst und schmaler.

Seit 1977 ist das Braune Bergschaf als eigenständige Rasse anerkannt und im Herdbuch aufgenommen.

Die Wolle des Braunen Bergschafes ist cognac- bis sattbraun, wobei eine Verfärbung je nach Belichtung festzustellen ist.

Das Schwarze Bergschaf ist eine Farbvariante des Braunen, allerdings insgesamt größer und schwerer als die braunen Artgenossen. Das Schwarze Bergschaf ist aber mit insgesamt 108 Herdbuchtieren (Stand 01.01.2006) eine Rarität!

 

Das Gescheckte Bergschaf

In den Zuchten der braunen und weißen Bergschafe kamen aufgrund der Abstammung vom Bergamaskerschaf schon immer gescheckte Tiere hervor, die in der Vergangenheit als rasseuntypisch behandelt und deswegen von der Zucht ausgeschlossen wurden. Das Gescheckte Bergschaf (auch Buntes Bergschaf genannt) wird in Deutschland jedoch seit 1975 gezielt gezüchtet und wurde 1990 in Niedersachsen als eigenständige Schafrasse offiziell anerkannt bzw. ins Herdbuch aufgenommen.
Das Zuchtgebiet erstreckt sich inzwischen über ganz Deutschland. Auch in Österreich werden Gescheckte gezüchtet, allerdings sind sie dort nicht als eigenständige Rasse anerkannt. Die Rasse wird von der Zentralen Dokumentation Tiergenetischer Ressourcen in Deutschland als kritisch gefährdet eingestuft. Der Bestand befand sich im Jahr 2006 lediglich in den Bundesländern Niedersachsen mit 107 Muttertieren und Nordrhein-Westfalen mit 34 Muttertieren. Bundesweit existieren nur 8 Vatertiere im Herdbuch.

Vor allem bei Hobbyschafhaltern sind die Tiere aufgrund ihres bunten Fells sehr beliebt. Die Farbpalette der "Schecken" reicht von grau-blau und congnac-farbig über verschiedene Brauntöne bis schwarz.

 
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